Der Projektstandort mitten in der Düsseldorfer Altstadt stellte alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Neben den klassischen Gewerken Gebäudeschadstoffe, konstruktiver Rückbau, Erdaushub, Baugrubensicherung standen weitere Aufgaben an:
Denkmalschutz
Das ehemalige Gerichtsgebäude (Teil des Gesamtgrundstückes) steht unter Denkmalschutz und musste vorsichtig und schonend entkernt werden. Angrenzend zum Gerichtsgebäude wurde eine Fassade mit rückverankertem Gerüst und Unterfangung gesichert werden. Gleiches galt für eine ehemalige Klosterfassade im hinteren Grundstücksbereich.
Archäologie
Parallel zu den laufenden Rückbauarbeiten wurde eine ehemalige Klosteranlage von Archäologen abschnittsweise freigelegt und kartiert. Darüber hinaus wurde das ehemalige Bett der Düssel erkundet und dokumentiert. Ein intensiver Austausch der „konkurrierenden“ Arbeiten (Rückbau/Ausgrabungen) in Bezug auf Erschütterungen und sonstigen Emissionen (unter anderem Staub) war zwingend erforderlich.
mehr lesen
Baugrube
Für die erforderliche wasserdichte Baugrube mit drei Untergeschossen wurde ein kombiniertes Dichtwand- und Schlitzwandsystem (Einbindung in den Grundwasserleiter) konzipiert. Für den Lastabtrag der aufgehenden Gebäude wurden zudem Mantel- und Fuß-verpresste Großbohrpfähle eingebracht.
Nachbarschaft
Durch die sensible Nachbarschaft mit angrenzender sehr beliebter Ratinger Straße mit bekannten Lokalen, der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und der Kreuzherrenkirche mussten alle Arbeiten sowohl mit verstärkten Sicherungsmaßnahmen als auch mit besonderen Einschränkungen durch Brauchtumsfeste, Veranstaltungen und den Altstadtbetrieb durchgeführt werden.
Wasserhaltung
Der Eingriff ins Grundwasser bedingte eine wasserdichte Baugrubenumschließung bis in gering durchlässige Bodenschichten und eine Bauwasserhaltung mit Ableitung in den nahe gelegenen Rhein. Aufgrund dieser Nähe war das Monitoring und insbesondere bei Rheinhochwasser von besonderer Bedeutung.